Mathematik oder Mathematiken - Ethnomathematische Inhalte im deutschen Mathematikunterricht

verfasst von
My Hanh Vo Thi
Abstract

In vielen Bildungseinrichtungen wird in der Regel ein universalistisches Bild von Mathematik vermittelt. Die eurozentrische (akademische) Mathematik, die im Westen häufig als höchste Entwicklungsform der Mathematik gilt, wird in diesem Fall als eine Disziplin begriffen, die auf kulturunabhängige und objektive Weise Wahrheiten hervorbringt. Eine kritische Haltung zu dieser Annahme wurde erstmals mit der Ethnomathematik begründet, die eine relativ junge, interdisziplinäre Fachrichtung darstellt. Die Forschenden dieser Fachrichtung untersuchen in erster Linie das Verhältnis zwischen mathematischen Ideen und den kulturellen Kontexten, in denen sie verwendet werden. Die theoretischen und empirischen Forschungsarbeiten der Ethnomathematiker_innen weisen darauf hin, dass Mathematik nicht nur vielseitig, sondern auch vielfältig und kulturabhängig ist, gerade weil sie ein Produkt des menschlichen Geistes darstellt. In diesem Artikel werden daher unterschiedliche mathematische Konzepte und Verfahren aus verschiedenen Kulturen behandelt, um einen Einblick in die Arbeiten der Vertreter_innen der Ethnomathematik zu geben. Ausgehend von diesen Ergebnissen werden wir uns der Frage widmen, ob und inwiefern die didaktische Dimension Interkulturalität im Mathematikunterricht berücksichtigt werden kann.

Organisationseinheit(en)
Abteilung Mathematikdidaktik
Typ
Beitrag in Buch/Sammelwerk
Seiten
327-347
Anzahl der Seiten
21
Publikationsdatum
2021
Publikationsstatus
Veröffentlicht
Peer-reviewed
Ja
Elektronische Version(en)
https://doi.org/10.1007/978-3-658-28341-4_16 (Zugang: Geschlossen)